Musik mit einer Nähmaschine?

Zwei junge Künstler stehen in der Tradition der mechanischen Musik: Sie spielen auf elektronisch verstärkten Nähmaschinen. Es ist politische Musik, vielfältig, und Kunstwerke können später bearbeitet werden.

Das Geräusch kommt von Nähmaschinen. Produziert von den zwei Künstlern und Designern Steffie Müller und Lisa Simpson, die sich „A Duet of Amplified Sewing Machines“ nennen. Sie spielen ihre Musik bzw. ihren Sound auf elektronisch verstärkten Nähmaschinen, die ganz normal auf dem Markt erhältlich sind. Sie können auch direkt anziehen, was sie auf der Bühne nähen – eine bemerkenswerte Performance.

Nähmaschinenmusik hat mehr Tradition als gedacht

Laut ist die Musik ohne jeden Zweifel. Doch beeindruckend ist vor allem die große Vielfalt: Dank der selbstgelöteten Kontaktmikrofone kritzeln die Musiker während ihrer Auftritte an den verschiedensten und abgelegendsten Stellen der Maschinen noch Töne heraus.

„Maschinen haben unterschiedliche Sounds. Zum Beispiel der Unterfaden einer Nähmaschine, so dass, wenn man ihn zieht, er ganz fein klingt, und dann gibt es Geräusche wie die Kurbel einer Nähmaschine oder den Fuß, die etwas ganz Rhythmisches haben.

„Meine Industriemaschine, die immer noch in Brasilien ist, klingt noch besser!Wenn wir auf Reisen sind, fragen wir uns immer, ob es irgendwo eine Nähmaschine gibt. Schließlich hat jede Nähmaschine ihren ganz besonderen, unverwechselbaren Klang.“

Dies sagt Lisa Simpson, die in ihrer alten Heimat Brasilien gleichzeitig ihre Liebe zum Nähen und zur Musik entdeckte. Das Nähmaschinen-Duo, das aus logistischen Gründen in der Regel keine gemeinsamen Proben durchführen kann, ist dabei nur ein kleiner Teil einer langen Tradition: Komponisten aus der Industrialisierung nutzten bereits Maschinen zur Komposition von Musik oder imitierten Industrieklänge mit Orchester. Von zeitgenössischen Helden wie George Antheil und Edgar Varese bis hin zu Stockhausen, John Cage und dem jungen Frank Zappa, der 1963 das Publikum mit einem Live-Auftritt auf dem Fahrrad überraschte.

Eigentlich Zweck von Nähmaschinen überzeugt ebenfalls

Auch wenn es sich natürlich anbietet, wurde eine Nähmaschine nicht für den Zweck erfunden, Musik zu machen, sondern um die oft mühsame Aufgabe des manuellen Nähens zu vereinfachen. Da solch eine hohe Nachfrage nach diesen Geräten besteht, da das selber Nähen von verschiedensten Stoffen nach wie vor beliebt ist, gibt es mittlerweile fast zahllose Geräte auf dem Markt. Somit ist es nicht immer einfach, den Überblick darüber zu behalten. Wenn Sie sich allgemein für das Thema Nähmaschinen interessieren, können Sie einmal auf dem Vergleichsportal nähmaschine-tests.de vorbeischauen. Dort wird Ihnen ein guter Überblick über die Geräte und das Thema Nähen allgemein vermittelt.
Musik machen können die dort aufgeführten Nähmaschinen natürlich ebenso. 😉